Читать книгу Unterm Fallbeil. Kappes 18. Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1944) онлайн
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Kappes Schlussfolgerung war klar und eindeutig. «Es muss sie also jemand erschlagen haben, als sie im Begriff war, etwas aus ihrem Keller zu holen, und sie dann dort eingeschlossen haben.»
Ein Raubmord schien ausgeschlossen, denn in der Wohnung der Klodzinski schien nichts durchwühlt oder gestohlen worden zu sein.
«Dann fangen wir mal an, die Leute zu befragen», sagte Kappe. Doch daraus wurde nichts, denn als sie mit der Hauswartsfrau beginnen wollten, gab es Fliegeralarm, und sie mussten in einen Luftschutzbunker eilen.
Im Frühsommer 1943 hatten die schweren Bombenangriffe auf Berlin begonnen, und mit Beginn des Jahres 1944 ging es Schlag auf Schlag. Am 20. Januar hatten mehrere hundert Bomber Berlin angegriffen, am 31. Januar hatten die Luftangriffe Spandau und dem Flughafen Staaken gegolten, und in der Nacht vom 15. auf den 16. Februar sollte es den bisher größten Angriff der Royal Air Force geben, bei dem über achthundert Bomber 2643 Tonnen Spreng- und Brandbomben abwarfen.
Hermann Kappe war im Polizeipräsidium zum Luftschutzdienst abkommandiert worden und hatte mindestens einmal im Monat Luftschutznachtwache zu schieben. In diesen Zeiten war er von seiner Frau getrennt, was seine Ängste nur noch schürte. Es gab zwar direkt vor der Haustür den Tiefbunker unter dem Alexanderplatz, aber er hatte im Dienstgebäude zu bleiben, um einen etwaigen Brand sofort löschen zu können. Er hatte sich, um den braunen Eiferern keine weitere Angriffsfläche zu bieten, auch freiwillig gemeldet, als es darum gegangen war, den Luftschutzwart für das Mietshaus in der Großen Frankfurter Straße zu bestimmen. Dazu hatte er verschiedene Schulungsabende besuchen müssen und einiges gelernt.