Читать книгу Unterm Fallbeil. Kappes 18. Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1944) онлайн
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Die Mieter saßen auf alten Wohnzimmerstühlen, Korbsesseln und einem Sofa, durch dessen roten Samtbezug die Sprungfedern schauten. Die einen dösten vor sich hin, die anderen hielten einen kleinen Plausch, als hätten sie sich in Friedenszeiten mitten auf dem Alex getroffen, die dritte Gruppe starrte gegen die weiß gekalkte Wand und suchte, alles um sich herum zu vergessen. Die dürre Lehrerin aus dem dritten Stock betete, die Hauswartsfrau erzählte Schauergeschichten.
«Bei meiner Schwägerin im Haus ist eine Frau bei lebendigem Leibe verbrannt, die war nachher so klein, dass man sie in einem Margarinekarton beisetzen konnte. Aber wenn hier eine schwere Luftmine einschlägt, dann reißt es uns die Lunge entzwei, und das ist dann ein leichter Tod.»
«Halt’s Maul, alte Kuh», brummte Kappe.
Der pensionierte Finanzbeamte aus dem zweiten Stock, der schon etwas wirr im Kopf war, flüsterte Kappe ins Ohr, dass er ihn bedauern würde.
«Warum denn das?»
«Na, wie wollen Sie denn heutzutage einen Mörder festnehmen? Die tragen doch alle Uniformen und werden für ihre Untaten noch mit einem Orden ausgezeichnet.»