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Als in dieser Nacht erneut die Sirenen heulten und Voralarm gegeben wurde, ging es bei ihm besonders hektisch zu, denn Margarete und Marlies schliefen bei ihnen.

«Schnell in den Keller runter!» Karl-Heinz konnte ihnen nicht zur Hand gehen, denn er war Flakhelfer und musste sich beeilen, um rechtzeitig in seiner Stellung zu sein. Er wollte schon die Treppen hinunterspringen, da schrie er auf: «Seid ihr wahnsinnig geworden? Welcher Idiot hat denn im Wohnzimmer den Vorhang nicht zugezogen? Und du, Vater, willst Luftschutzwart sein? Anzeigen müsste man dich!»

«Und dann kurzer Prozess», murmelte Kappe. Aber sein Sohn hatte ja recht. Jeder Verstoß gegen die Verdunkelungsverordnung vom 23. Mai 1939 wurde hart geahndet, unterstellte man doch jedem, der einen Lichtstrahl nach außen dringen ließ, den alliierten Bomberpiloten damit zeigen zu wollen, wohin sie zu zielen hatten.

Kappe kleidete sich in aller Eile an und holte das Luftschutzgepäck aus der Abstellkammer. Dazu gehörten die wichtigsten Papiere und vor allem die Lebensmittelkarten. Als seine Enkeltochter angezogen war, heftete er ihr Leuchtplaketten an den Mantel. Alle trugen sie. Ihr schwacher Schein sorgte im Dunkel dafür, dass man mit niemandem zusammenstieß. Während seine Familie nun in den Luftschutzkeller eilte, öffnete er in der ganzen Wohnung die Fenster und fixierte sie mit den Haken, die sich unten an den Wasserschenkeln befanden, damit sie bei einem Bombeneinschlag nicht aus dem Rahmen flogen. Dann sprang er ins Treppenhaus und bummerte gegen die Türen der Mieter, die partout nicht in den Luftschutzkeller wollten.

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