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Zwei andere Seilschaften waren schon vor ihnen oben angekommen, man hatte sich kameradschaftlich begrüsst und tauschte bald Neuigkeiten aus der Kletterszene aus. Michael Steuri kannte fast alle einheimischen Bergsteiger. Er hatte schon als Gymnasiast, vor mehr als dreissig Jahren, zu klettern begonnen und kannte mittlerweile die meisten Routen im Berner Oberland aus eigener Erfahrung. Er hatte sich immer mit gezieltem Training fit gehalten und bewältigte auch jetzt noch, als Zweiundfünfzigjähriger, Routen bis zum fünften Schwierigkeitsgrad. In den letzten vier Jahren hatte er seine sportliche Schwägerin, Linda Moser, nach und nach für die Felswände begeistern können und sie zu einer fast ebenbürtigen Kletterpartnerin ausgebildet.
»Michael, was denkst du?«, fragte Linda, nahm seine Hand und sah ihn mit ihren grossen, dunklen Augen an.
»Ach, ich bin so glücklich, mit dir hier oben zu sein«, sagte er, »weit weg von den Sorgen des Alltags.«
»Hast du denn Ärger im Spital?« Michael seufzte.
»Ach, diese leidige Geschichte mit der Operation von Frau R… Und dann dieser lästige Brief… Aber ich kann dir jetzt noch nichts davon erzählen, vielleicht später mal… «