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Michael blieb eine Weile stumm. Dann begann er unvermittelt leise zu lachen.

»Was ist?«, fragte Linda.

»Weisst du, ich dachte an deine Bemerkung vom Puppenhaus während des Aufstiegs. Von hier oben betrachtet, erscheint wirklich alles so winzig, das Tal mit seinen Alltagsproblemen so weit weg, alles so nichtig und klein. Rund um uns herum nur die Berge mit ihrer grossartigen Ruhe, voll von Klüften, Abgründen, senkrechten Wänden, Schutthalden, Schnee und Eis. Was suchen wir eigentlich hier oben? Warum zieht uns diese majestätische Welt mit solch magischer Kraft an, lässt uns keine Ruhe, bringt uns zum Träumen vom Klettern an senkrechten Wänden, vom Sieg über die Schwerkraft, vom Überwinden aller Schwierigkeiten, vom Erlebnis des Gipfels, von der tiefen Zufriedenheit nach dem Abstieg? Scheinbar leblos ist sie, diese Bergwelt, und doch voller Leben. Tausende blühender Pflanzen überziehen die steilen Abhänge, Murmeltiere tollen im Gras herum, Gämse und Steinbock trotzen den kargen Bedingungen, Adler und Alpendohlen segeln hoch in der Luft. Und nur ganz selten, an schönen Sommertagen, wagen sich auch wir Zweibeiner zaghaft ins Hochgebirge.«

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