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»Endlich«, rief ihm Linda Moser zu, »warum kommst du denn so spät, Samuel?« Samuel Moser, der ältere Bruder von Lindas Mann Matthias, brummte vor sich hin.

»Ach, wie mich das ärgert, immer diese sinnlos langen Sitzungen im Gemeinderat, das ist doch eine reine Zeitverschwendung.«

»Das kann ich verstehen«, pflichtete ihm seine Schwester Barbara bei, »und die Sitzungshonorare sind eine reine Verschleuderung von Steuergeldern.« Samuel lächelte säuerlich. Er war nicht gerade das, was man gemeinhin einen schönen Mann nennt. Etwas korpulent, mit dickem Hals und einem Ansatz von Doppelkinn, einem breiten Gesicht mit unregelmässiger Haut, flachem Schädel mit nur noch wenigen, langen, rötlichen Haaren. Er wirkte viel älter als der nur um zwei Jahre jüngere Matthias.

Da trat Maria Manzoni an den Tisch.

»Guten Abend und willkommen, Herr Moser. Möchten Sie noch gerne das komplette Abendmenu essen?« Samuel winkte ab.

»Nein, nein, ich beginne mit dem Hauptgang. Und bringen Sie mir einen Dreier Merlot.« Samuel hatte plötzlich realisiert, wie hungrig er nach der langen Sitzung geworden war, und ass seinen Teller viel zu hastig leer. Gleich darauf erschien Maria schon mit dem Nachtisch. Die anderen hatten ihr Dessert schon beendet und diskutierten in Zweier- oder Dreiergrüppchen miteinander. Samuel wartete ab, bis die Gespräche am Tisch für einen Moment erloschen waren, und warf dann trocken in die Runde: »Und, habe ich recht, wenn ich ahne, dass in der Familie noch kein Verhandlungsergebnis erzielt wurde?«

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