Читать книгу Mosers Ende онлайн
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Und jetzt? Da drinnen sitzt mein miesepetriger Ehemann Matthias. Nein, er wird nicht fragen, wo ich gewesen sei. Mit keinem Wort wird er meine Eskapade erwähnen. Seine Rache besteht darin, mich anzuschweigen und mich traurig anzublicken. Warum lässt er mich dann nicht gehen? Warum will er um jeden Preis nach aussen die heile Familie spielen, will sogar in die alte Villa seiner Eltern ziehen, damit alle Welt sieht, er hat es geschafft, er hat seine Ehe gerettet, seine weisse Weste ist unbefleckt, er bleibt der untadelige Anwalt, er leistet perfekte Arbeit in seiner klinisch sauberen Kanzlei an der Bahnhofstrasse… Oh ja, er glaubt, er sei gerecht, jeden Verstoss gegen das Gesetz müsse er aufklären und den Übeltäter seiner Strafe zuführen. Oh ja, er ist gerecht, vor allem aber selbstgerecht bis zum Überdruss. Und ich? Nach dem Gesetz bin ich seine Ehefrau, müssen wir ausharren, bis der Tod uns scheidet… Nein, aber nicht mit mir! Linda erschrak ob ihrer eigenen Stimme. Energisch drückte sie die Türklinke nach unten.