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Der Großvater, den ich nur von einem Bild kenne, das auf dem Vertiko im Wohnzimmer stand und einen gedrungenen Mann zeigte, dessen rundem Gesicht man den Lebensgenuss ansah, hat das dreistöckige Gebäude um die Jahrhundertwende auf einem großen Grundstück in einfachem Stil erbaut, um nicht zu sagen in keinem Stil. Der Vater hat den grauen Kasten gründlich renoviert, mit Wetterfarbe geweißelt und die Küferwerkstatt, die den Obstgarten vom Haupthaus trennte, um einige Zubauten erweitert. Das Geschäft mit den Weinfässern scheint in jenen Tagen gut gelaufen zu sein, die Nachfrage muss größer gewesen sein als das Angebot. Deshalb konnte er auch einige Gesellen einstellen, eine neue Bandsäge und ein zeitgemäßes Hobelwerk kaufen, wofür er bei der Vereinsbank-Filiale, die ein Verwandter leitete, einen Kredit aufgenommen hat, den er bereits nach fünf Jahren getilgt hatte. Der Vater muss ein scharfer Rechner gewesen sein.

Auf diese Leistung, überhaupt auf sein Handwerkertum, auf seinen Meisterbrief vor allem, war er noch stolz, als die Zeit ihm schon den Rücken gekrümmt hatte, die Lebensperspektive vermasselt war und er unter dem hochragenden Kirschbaum dahindämmerte: Um ihn herum hatte er einst den stattlichen Gemüsegarten angelegt, der alles hergab, was in der Küche gebraucht wurde. Für den täglichen Bedarf wurde ja nur das Allernötigste gekauft.

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