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Das blau angelaufene Hämatom war nicht zu übersehen.
»Wurde sie niedergeschlagen?«
Der Arzt nickte. »Und zwar mit einem harten, stumpfen Gegenstand und roher Gewalt, vermutlich mit einem Totschläger. Die Frau war kaum bei Bewusstsein, als sie die Kugel aus dem Revolver traf.«
»Mord, wusste ich‘s doch! Die ganze Szene ist gestellt, um einen Doppelmord zu vertuschen.«
Wieder nickte der Arzt und fügte an:
»Der Mann kann jedenfalls nicht geschossen haben, bevor er selbst von hinten erschossen worden ist. Es gab keinen Kampf. Der Schuss muss ihn völlig überrascht haben. Auch die Frau weist keinerlei Abwehrverletzungen auf.«
Das Team der Kriminaltechnik traf ein. Keine fünf Minuten vergingen, bis die beiden Geschosse sichergestellt waren. Beide tödlichen Schüsse stammten aus derselben Waffe, dem Revolver. Außer der Wunde am Hinterkopf der Frau gab es keine Spuren, die auf einen dritten Täter hindeuteten. Die Morde waren mit großer Präzision und Effizienz ausgeführt worden, eindeutig das Handwerk von Profis. Über Fingerabdrücke und DNA würden sie diesen Killer nicht identifizieren, war sich Gregori sicher. Ihre einzige Hoffnung ruhte im Moment auf den Aufzeichnungen der Überwachungskameras. Dumm nur, dass es auf dieser Etage keine gab. Kameras, die brauchbare Bilder lieferten, überwachten nur den Haupteingang, den Empfang und die Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage. Die Befragung des Personals und der Zimmernachbarn auf der Etage ergab keine Hinweise auf Personen, die das Zimmer 412 betreten oder verlassen hatten. Alles andere hätte Gregori überrascht, Berufspessimist, der er war. Woher kam die Kleine? Irgendjemand musste sie hierher gebracht haben, denn sie hatte nicht mit den Meiers eingecheckt – der Mörder?