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»Halt, das ist mein Auto!«, brüllte er den fetten Deppen mit dem Kindergesicht an, als der mit dem Baseballschläger ausholte.

Wortlos rannte der Junge weiter. Die Frontscheibe des nächsten Wagens barst in tausend Teile und verwandelte sich in undurchsichtiges Milchglas. Ein Ausläufer der Tränengaswolke streifte Ullrich. Keuchend und hustend, mit brennenden Augen tastete er nach dem Autoschlüssel und schaffte es wie durch ein Wunder, sich im Wagen in Sicherheit zu bringen, bevor die nächste Granate platzte.

Auf dem Weg zurück ins beschauliche Küstenstädtchen Lubmin gab es im Radio nur ein Thema: die dramatische Entwicklung in Hamburg und aufflammende Unruhen in Leipzig, Dresden und Berlin. Immer wieder fragte er sich, wie es möglich war in einer aufgeklärten Gesellschaft, dass ein einziges tragisches Ereignis eine derart extreme Gewaltwelle auslösen konnte. Als er seine Wohnungstür aufschloss, suchte er immer noch nach der Antwort.

Kapitel 3

Wadi Djedi, Algerien

Der sandfarbene Hummer passierte den Posten am Eingang zur Schlucht, ohne anzuhalten. Islam Bencherif hob kurz die Faust zum Gruß und als Zeichen, die zwei Kalaschnikows in der Grotte über der Wüstenpiste sehr wohl bemerkt zu haben. Ein paar Hundert Meter weiter stoppte er abrupt. Wie auf ein geheimes Zeichen füllte sich die felsige Einöde mit Leben. Ein flüchtiges Lächeln huschte über das Gesicht des Mannes am Steuer. Sein Camp im Wadi Djedi war hervorragend getarnt, unmöglich aus der Luft zu entdecken, solang sich die Bewohner in den Höhlen beiderseits der Schlucht verbargen. Bärtige Männer umringten das staubige Gefährt. Fäuste flogen in die Luft und Hochrufe begrüßten den Anführer, stets begleitet vom begeisterten »Allahu akbar!« – »Allah ist groß!«.

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