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Motorenlärm schreckte ihn aus den Gedanken. Er erkannte den Jeep seines Technikers am röhrenden Geräusch. Kurz danach erschien die hagere Gestalt des jungen Fahrid Saadi am Eingang. Er grüßte ihn mit freundlichem Lächeln. Sein Techniker gehörte einer neuen Generation von Dschihadisten an. Wie die alten Kämpfer hatte er sich mit Leib und Seele der Sache der Gläubigen verschrieben, aber im Unterschied zu den meisten seiner Leute verfügte Fahrid über umfangreiche technische Kenntnisse und kämpfte vor allem mit seinem scharfen Verstand. Ohne jemanden wie Fahrid wäre sein großer Plan nicht umzusetzen.

»As-salamu alaikum«, grüßte der Techniker. »Das Paket ist auf dem Weg zum Hafen.«

»Gut, Fahrid. Ich habe nichts anderes erwartet. Die Brüder sind instruiert, wie wir besprochen haben?«

Fahrid nickte. »Sie sind bereit.«

Er wandte sich zum Gehen.

Islam Bencherif hielt ihn zurück. Er reichte ihm ein Papier mit der Bemerkung:

»Der Text für die Botschaft.«

Er geleitete Fahrid bis vor die Höhle, eine Ehre, die er nur wenigen Freunden zuteil werden ließ. Sein Blick wanderte vom jungen Hoffnungsträger zum Felsvorsprung gegenüber. Zwei Knaben, keiner älter als zehn, traten mit hängenden Köpfen auf die Behausung des greisen Mohammed Mokdad zu, den alle ehrfürchtig Abu Jihad nannten, Vater des Heiligen Krieges. Der Geistliche verkörperte den heiligen Eifer der Gerechten im Kampf gegen die Ungläubigen wie kein Zweiter. Für ihre Sache war er ebenso unverzichtbar wie sein Techniker. Daher genoss er seit jeher eine Art diplomatische Immunität. Islam Bencherif hasste ihn dafür, denn der Alte schreckte vor keiner Schandtat zurück, um seine grenzenlose Lust zu befriedigen. Die Koranschule für die Kleinen im Camp war nur die harmlose Fassade für das, was sich in Abu Jihads Höhle tagtäglich abspielte. Jeder wusste es. Im Camp gab es keinen Knaben, der nicht schon den Samen des Schänders geschmeckt, dem der Alte nicht schon das Glied in den Hintern gerammt hatte. Jeder musste wegsehen, auch er selbst, denn Abu Jihad verkörperte den Heiligen Krieg. Er war die Flamme Allahs auf Erden, das charismatische Symbol für nichts weniger als den Sinn ihrer Existenz. Abu Jihad war unantastbar. Von ihm geschändet zu werden, musste man als Ehre betrachten.

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