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Der Mörder würdigte Holdorf keines Blickes. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, die Wohnung nach Wertgegenständen zu durchsuchen. Dabei achtete der Mörder peinlich genau darauf, dass nichts auf einen Einbruch hindeutete. Was er aus Fächern, Schubladen und Regalen entnahm und nicht gebrauchen konnte, legte er an seinen Platz zurück. Sogar Handtücher, die Holdorf fein säuberlich in seinem Badezimmer aufgestapelt hatte, legte er wieder zusammen, nachdem er sich versichert hatte, dass darin nichts versteckt worden war, und strich sie danach mit seiner rechten Handfläche glatt. Der Briefmarkenhändler hatte oft damit geprahlt, eine größere Anzahl Goldbarren zu besitzen. Er hätte es ihm nicht sagen dürfen. Einmal hatte Holdorf einen 100-Gramm-Barren im „KaLeu“, einer in Hameln bei Jung und Alt beliebten urigen Hafenkneipe an der Kupferschmiedestraße, herumgezeigt und so getan, als wolle er damit seine Zeche bezahlen. Frank Holdorf musste also reich sein. Und er dürfte seinen Schatz keiner Bank anvertraut haben. Wie hätte er sonst einen Barren mit sich rumschleppen können. Er wollte das Gold finden, hoffte, bei der Suche auch auf Geld zu stoßen. Bares erbeutete er besonders gern, denn: Geldscheine konnten ihn nicht verraten. Dass sich jemand die Nummern notiert oder die Banknoten mit unsichtbarer Farbe markiert hatte, kam eher selten vor.

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