Читать книгу Januargier. Kriminalroman inspiriert von wahren Kriminalfällen онлайн
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Es war stockfinster geworden, als Herma zu ihrem Haus zurückkehrte. Von ihren schulterlangen Haaren tropfte das Wasser. Auf ihrem Gesicht hatte sich eine dünne Salzschicht gebildet. Mit dem Handrücken wischte sich Herma über ihre verklebten Augen. Im Schein einer alten Schiffslampe, die sie bei ihrem Lieblingsantikhändler Heino Onnen in Neugarmssiel gekauft hatte, erspähte die Kommissarin einen zweiten Maulwurfshügel – inmitten der kleinen Seenlandschaft, die sich in ihrem Vorgarten gebildet hatte. Wieder musste sie lächeln, wieder kam ihr Lummerland in den Sinn. Als sie die Tür öffnete und den gelben Kleppermantel abstreifte, war sie gut drauf – das erste Mal, seitdem sie das Krankenhaus verlassen hatte. Erst summte sie nur die Melodie aus Kindertagen, dann fing Herma zu singen an:
„Eine Insel mit zwei Bergen und dem tiefen weiten Meer ...
... mit viel Tunnels und Geleisen und dem Eisenbahnverkehr.
Nun, wie mag die Insel heißen, ringsherum ist schöner Strand ...
Jeder sollte einmal reisen in das schöne Lummerland.“