Читать книгу Januargier. Kriminalroman inspiriert von wahren Kriminalfällen онлайн
55 страница из 95
Gefahr, aufzufallen. Er hob die Hand und winkte eine rothaarige Kellnerin zu sich. Die junge Frau lächelte ihn fragend an. „Sie wünschen, bitte?“
„Haben Sie Sekt in kleinen Flaschen?“
Die Rothaarige zwinkerte ihm zu. „Ja, klar. Piccolo. Darf ich Ihnen einen bringen, mein Herr?“
Die Frau war Mitte 30, hatte volle rote Lippen, große blaue Augen, hohe Wangenknochen und weiche Gesichtszüge. Auf ihrem Namensschild stand, dass sie Denise hieß. Über ihrem schwarzen kurzen Kleid trug sie eine weiße Schürze mit Rüschen. Er fand ihr Lächeln bezaubernd.
„Ja, bitte. Einen Trockenen, wenn Sie haben ...“ Er blickte ihr tief in ihre Augen. „Ach, eine Frage noch: Darf ich Sie vielleicht auf ein Gläschen einladen?“
Die sommersprossige Kellnerin lief rot an. „Äh ... Nein, danke. Ich habe zu arbeiten. Es ist auch nicht erlaubt, mit Gästen zu trinken“, flüsterte sie und machte auf dem Absatz kehrt.
Wow, was für eine Frau, dachte er und stieß beim Ausatmen einen leisen Pfeifton aus. Er stand auf Rothaarige, spürte in seinem Schritt Erregung. „Rote Haare und blaue Augen – was für eine seltene Kombination. Voll krass, ey“, sprach er leise zu sich selbst – und leckte sich danach über seine Lippen. Er hatte irgendwann einmal in einem Magazin gelesen, dass Rot die seltenste Haarfarbe war. Nur zwei Prozent aller Menschen weltweit waren von Natur aus rothaarig. Auch blaue Augen wurden nicht dominant vererbt und waren alles andere als häufig. Wenn er sich richtig erinnerte, dann hatten lediglich 17 Prozent der Weltbevölkerung diese Augenfarbe. Diese Sommersprossige war wirklich besonders. In seinem Kopf arbeitete es. In Mathematik war er schon in der Schule spitze gewesen, später hatte er Informatik studiert. Deshalb fiel es ihm nicht schwer, im Kopf auszurechnen, wie selten die Kombination rote Haare und blaue Augen war. Er ging von etwa 7,5 Milliarden Menschen aus, die auf der Erde lebten, und kam auf weniger als 13 Millionen Rothaarige, die blaue Augen hatten. Kein Zweifel – diese Schönheit gehörte zu dieser Spezies Mensch. Während er seine Zunge in die kleine Tasse steckte und den mit viel Zucker versetzten Kaffeesatz aufleckte, überlegte er, wie er Denise in sein Bett kriegen könnte. Während er darüber sinnierte, geriet plötzlich eine andere Frau, die am Nachbartisch Platz genommen hatte, in sein Gesichtsfeld.