Читать книгу Januargier. Kriminalroman inspiriert von wahren Kriminalfällen онлайн
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Herma versuchte, diese Gedanken zu vertreiben, indem sie wieder an Harm Harmsen dachte. Sie vermisste ihren feschen Oberfroschmann. Was er wohl gerade in Afghanistan machte? Sie redete sich ein, dass er an einem sicheren Ort Dienst schob. Aber sie wusste, dass das Land am Hindukusch ein gefährliches Pflaster war. Erst vorgestern hatte es in Kabul einen Anschlag mit 33 Verletzten gegeben. Die Maschine hörte abrupt auf, Vibrationen zu produzieren. Plötzlich war es still in dem abgedunkelten Behandlungsraum. Ein Knarren verriet Herma, dass jemand die Tür geöffnet hatte. Ulli Messner steckte seinen Kopf durch den Türrahmen. „Na, Herma ... Alles klar bei dir? Wie fühlst du dich heute?“ Herma richtete sich auf, setzte sich auf die Kante der Rüttelliege und ließ ihre Beine baumeln. Als sie wieder auf ihren Füßen stand, hatte sie das Gefühl, als stünde sie auf einem schwankenden Schiff. Ulli gnickerte nur. Er hatte ein gütiges Gesicht und eine zerzauste Frisur. „Bist wohl ordentlich durchgeschüttelt worden. So muss das sein. Wenn du jetzt im Stehen noch ’n büschen Seegang spürst, war die Rütteldosis genau richtig ...“