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„Hm ...“ Der stellvertretende Institutsleiter hielt kurz inne, bohrte den rechten Schneidezahn in seine Unterlippe. Das tat er immer, wenn er hoch konzentriert an einer Leiche arbeitete. Seine Kollegen bekamen davon nichts mit, denn Mertens trug bei Autopsien stets Mundschutz. Auf seiner hohen Stirn waren allerdings tiefe horizontale Falten zu sehen. „Das ist eine Sisyphusarbeit ...“ Doktor Klaus Martin, der gerade die Zehen des rechten Fußes der Toten mit Daumen und Zeigefinger auseinanderspreizte, stimmte ihm zu. „Ja, Karl, wir suchen nach der Nadel im Heuhaufen.“ Mit seinem Vergrößerungsglas untersuchte Mertens ein Hämangiom. Ihn interessierte, ob sich in den winzigen roten Pünktchen ein Loch befand. Mertens wurde nicht fündig. Anderthalb Stunden brachten sie mit der Suche nach einer Einstichstelle zu. Gemeinsam mit Schmidt, dem Sektions- und Präparationsassistenten, hatten sie die Leiche von Nadja Stern umgedreht und auch die Rückseite der Toten abgesucht – ohne Erfolg. Mertens und Martin waren gefrustet. „Tja ... Das war ein Satz mit x, das war wohl nix“, meinte Doktor Martin. Er klang schadenfroh, bekam wieder Oberwasser. „Ich hab’s dir ja gleich gesagt ...“

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