Читать книгу Januargier. Kriminalroman inspiriert von wahren Kriminalfällen онлайн
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Martin räusperte sich: „Na ja, ihre Haut war nicht gelb, ihre Leber ohne Befund. Ein Leberzerfallskoma, zum Beispiel durch eine Pilzvergiftung, können wir auch ausschließen.“
„Sie hatte ja auch keine Reste einer Pilzmahlzeit in ihrem Magen“, gab Mertens zu bedenken. „Stimmt“, pflichtete ihm Martin bei. „Eine Vergiftung mit Arsen oder Thallium können wir auch ausschließen. Weder die Finger- noch die Zehennägel weisen Mees-Nagelbänder auf. Ergo: Keine mattgrauen Querstreifen – also kein Hinweis auf eine Intoxikation mit Halb- oder Schwermetallen. Um genau zu sein – zumindest können wir in diesem Fall diese beiden chemischen Elemente ausschließen. Hm ... Tja, bleibt eigentlich nur ihr Gehirn. Das ist auffallend klein.“ Doktor Mertens blickte auf eine weiße Tafel, auf der Organe aufgelistet waren. Dahinter hatte der Sektionshelfer nach dem Wiegen handschriftlich das Gewicht von Herz, Hirn, Lunge, Leber und Nieren vermerkt. „Stammen die Gewichtsangaben von unserer Leiche hier?“, wollte Mertens von Schmidt, der in der Zwischenzeit sämtliche Haare an der Leiche entfernt hatte und gerade Löcher in die Luft guckte, wissen. Der Präparator hatte offenbar nicht damit gerechnet, angesprochen zu werden. Die Ärzte schienen mit sich selbst beschäftigt zu sein. „Äh ... Sorry, ich war gerade nicht auf Empfang. Welche Angaben meinen Sie genau?“ Der stellvertretende Institutsleiter rümpfte die Nase und verschränkte seine Arme vor der Brust. Er hasste es, wenn seine Mitarbeiter nicht bei der Sache waren. „Na, die Angaben, die dort hinter Ihnen auf der Tafel stehen ...“ Mertens zeigte auf die Tafel. Hermann Schmidt blickte sich verstohlen um. „Ach so, die meinen Sie. Ja, die sind noch von dieser Leiche.“