Читать книгу Januargier. Kriminalroman inspiriert von wahren Kriminalfällen онлайн
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In Mertens arbeitete es. Ohne sich zuvor mit Martin abzustimmen, bat er den Präparator, einen Rasierer zu holen. Schmidt drehte sich um, zog eine Schublade auf und hielt eine Schermaschine, die aussah wie ein handelsüblicher Bartschneider, in der Hand. „Voilà!“, meldete er Vollzug. Der Sektionsassistent wollte mit einem Fremdwort glänzen. Mertens war davon nicht beeindruckt. Er war fest entschlossen, das Rätsel um den Tod von Nadja Stern zu lösen. „Herr Schmidt, bitte entfernen Sie das Kopf- und das Schamhaar. Aber ganz, ganz vorsichtig ... Sie dürfen unter gar keinen Umständen die Haut verletzen“, wies er den Sektionsassistenten an.
Doktor Martin verdrehte die Augen. „Du gibst wohl nie auf, oder?“
Mertens überhörte die Frage. Er ging strikt nach dem Ausschlussverfahren vor. „Lass uns das alles noch mal kurz gemeinsam durchgehen.“ Während Hermann Schmidt die Tote rasierte, hob Mertens seine rechte Hand, um die einzelnen Feststellungen mit Daumen und Fingern abzuzählen; in seiner linken hielt er das eingeschaltete Diktiergerät fest umklammert. Klack ... „Fassen wir zusammen. Keine Petechien. Ergo: Sie ist weder erstickt, erwürgt, erdrosselt oder stranguliert worden. Weite Pupillen? Fehlanzeige. Ergo: ABC, also Alkohol, Benzodiazepine, Barbiturate und Cocain, scheiden als Todesursache ebenfalls aus. Halten wir also fest: Keine Hinweise auf eine ABC-Vergiftung. Die Pupillen sind auch nicht eng. Ergo: Morphium, andere Opiate, Heroin oder Nikotin waren offenbar auch nicht im Spiel.“ Klaus Martin unterbrach seinen Chef: „Ähm ... Raucherin dürfte sie gewesen sein. Das sagt uns der Teer, den sie in ihren Lungen hat.“