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„Schau mal, da bin ich getauft und konfirmiert worden, da habe ich geheiratet, da bin ich Mitglied im Kirchenvorstand, da hat der Gedenkgottesdienst für meinen lieben Otto stattgefunden“, sagte sie und wischte sich eine Träne aus dem linken Augenwinkel. „Eine sehr schöne Kirche“, sagte Peter Petrov und heuchelte Bewunderung vor. „Aber, sag mal ... Warum hat diese Kirche denn da oben ein Segelschiff, wo andere einen Wetterhahn haben?“, wollte er wissen. „Wir sind doch hier nicht am Meer ...“, schob er hinterher.

Erikas traurige Miene erhellte sich. Sie freute sich, dass sich Peter für die Kirchengeschichte zu interessieren schien. „Aber an einem Fluss ...“, sagte sie und lächelte milde. „Du musst wissen: Auf der Weser war früher ganz schön viel los. Guck dich doch mal um ...“, sie zeigte auf die Häuser rechts und links von ihr. „Siehst du die vielen Holzbalken, aus denen die ganzen Fachwerkhäuser errichtet wurden, und die schweren Sandstein-Quader, mit denen das Hochzeitshaus gebaut wurde? Die sind damals alle mit Schiffen nach Hameln gebracht worden. Du musst wissen, die Sankt-Nicolai-Kirche wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Sie ist die zweitälteste in Hameln. Der Name, also Nicolai, kommt von dem heiligen Nikolaus ...“ Sie hielt kurz inne, versuchte, in seinem Gesicht zu lesen, ob er ihr folgen konnte. „Du kennst doch bestimmt den Bischof aus Myra aus dem 4. Jahrhundert, oder? Im Mittelalter war dieser Mann sehr populär und eben auch der Schutzheilige der Schifffahrt. Und da schließt sich der Kreis.“

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