Читать книгу Januargier. Kriminalroman inspiriert von wahren Kriminalfällen онлайн
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Erika Modder hätte ihrem Verehrer gern noch die Kirche von innen gezeigt. Aber sie wusste, dass es in dem uralten Gemäuer äußerst fußkalt sein würde. Sie ging lächelnd auf Peter Petrov zu und hakte ihn unter. „Du hast doch nichts dagegen, wenn ich mich bei dir einhake, oder?“, fragte sie ihn – und es hatte den Anschein, als himmele sie ihn an. „Ich meine nur ... Wir kennen uns ja eigentlich gar nicht.“ Petrov zog sie näher zu sich heran. „Aber nein ... Ganz im Gegenteil. Es ist mir eine Freude, mit einer so klugen und attraktiven Frau spazieren zu gehen.“ Erika Modder strahlte und lief rot an. Sie schien in diesem Moment von Amors Pfeil getroffen zu sein, fühlte sich seit vielen Jahren erstmals wieder geliebt und respektiert – und das von einem viel jüngeren Mann, den sie gerade erst kennengelernt hatte. War das Liebe auf den ersten Blick? Oder wurde sie heimlich gefilmt und sah sich in ein paar Wochen in der Sendung „Verstehen Sie Spaß“ wieder? Nein, dachte Modder, die sehr gläubig war, diesen geheimnisvollen Fremden hat mir der liebe Gott gesandt. Er will, dass ich noch einmal glücklich werde. Die Witwe hatte plötzlich Schmetterlinge im Bauch. Ein Cocktail aus Hormonen rauschte durch die Blutbahn und vernebelte ihr regelrecht die Sinne. Ihr Körper schüttete in diesem Moment jede Menge Hormone aus. Dopamin ließ sie auf Wolke sieben schweben, Adrenalin und Cortisol machten sie impulsiv und noch viel aktiver, als sie ohnehin schon war – die Hormone spielten verrückt, ließen ihr Herz schneller schlagen und schalteten ihren Verstand aus. Erika Modder war in einem Erregungszustand, sie hatte das Gefühl, auf Droge zu sein.