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Die Staatsanwältin zog an ihrer Kippe, stieß kurz darauf – für Brenner hörbar – blauen Dunst aus. „Jo, so mok wi dat ...“, sagte sie. „Mach’s gut, Kurt. Und halt mich bitte auf dem Laufenden. Du weißt ja: Ich lebe gern in der Lage.“

„Alles klar“, sagte Brenner. „Versprochen.“

Kapitel 12

Die Wintersonne schien in feinen Streifen durch die leicht aufgezogenen Lamellen der grauen Jalousie, die das Büro von Doktor Manfred Rixinger abdunkelte. Im schräg einfallenden warmen Sonnenlicht schienen Staubkörner einen wilden Freudentanz aufzuführen. Herma hatte das Gefühl, dass die Zeichen auf Frühling standen. Sie freute sich auf immer länger werdende helle Tage, wollte die dunkle Jahreszeit hinter sich lassen.

Überall schossen Schneeglöckchen und Krokusse mit Macht aus der Erde, und die ersten Störche kehrten schon aus Afrika zurück. Dabei war es noch Januar – ein ungewöhnlich milder allerdings. Die Natur spielte verrückt. Als Herma am Morgen ihr kleines Haus am Deich verlassen hatte, um nach Oldenburg zu fahren, war ein Schwarm Kraniche in Keilformation über sie hinweggeflogen. Das laute Trompeten der großen grauen Vögel hatte sie verwundert aufhorchen lassen. Van Dyck konnte sich nicht daran erinnern, dass sie dieses Schauspiel schon jemals zuvor zu einem so frühen Zeitpunkt erlebt hatte. Dabei hatte sie ihre ganze Kindheit und Jugend an diesem Ort am Wattenmeer verbracht. Das kleine Fleckchen Erde vermittelte ihr noch heute ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit.

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