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Ja, diese Justizanstalt ist ein stinknormaler, fantasieloser Betonklotz, der sich unauffällig in das Stadtbild fügt. Die Einfahrt mit dem Rollbalken könnte zu einem Krankenhaus gehören, der Besuchereingang zu einem Ministerium. Niemand steht hier mit Maschinengewehren davor, und von den Fenstern auf der Gassenseite sind nur wenige vergittert. Der Baum und die Hecken am Vorplatz erwachen im Frühling mit grünen Trieben, werfen im Sommer gewöhnliche Schatten und bereiten sich im Herbst mit einem farbenfrohen Blätterwirbel auf den Winterschlaf vor.

Stinknormal, alles schrecklich stinknormal.

Nur wer mit seinem Blick von der anderen Gehsteigseite das Gebäude hochschweift, entdeckt rechts über sich ein grünes Stacheldrahtgitter. Und wäre er ein Vogel, könnte er dort oben über den Gefängnishof fliegen. Und dann würde er Matthias Frerk Gradoneg erspähen, wie dieser gerade im Gefängnishof steht und von drei Justizwachebeamten umzingelt ist; wie ihm gerade vor den vielen fremden Gesichtern hinter den vergitterten Fenstern angst und bange ist. Der Boden unter ihm wankt, und wie sein verzweifelter Blick zum Himmel flüchtet. Und nun erschrickt er: So klein ist der Himmel plötzlich geworden, nur noch eine graue Plastikplane schwebt da über ihm.

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