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Die schwarzen Beischläferinnen der Klosterbrüder verrichten ihre Liebesdienste, sofern diese gewünscht werden, freiwillig, weil sie sich dann als „Ehefrauen“ der Mönche betrachten können und damit zufrieden sind, nicht schlecht behandelt, sondern gut versorgt zu sein; während auf den meisten Plantagen Missbrauch, Prügelstrafe, Demütigung und gnadenlose Ausbeutung an der Tages­ordnung sind.

Nicht einmal große Hässlichkeit schützt die Ärmsten vor sexuellen Übergriffen ihrer weißen Besitzer. Von einem berühmt-berüchtigten Leutnant der deutschen Kolonialtruppen wird gar überliefert, er pflege von den „schwarzen Huren“ während er sie missbrauche, zu verlangen, die Röcke übers Gesicht zu schlagen, „um dabei ihre abstoßenden Negervisagen nicht sehen zu müssen …“

Während Elisa mit dem Leutnant verhandelt, kommt in dem kleinen Jungen die Erinnerung an ein schlimmes Ereignis hoch.

Maurice – zum damaligen Zeitpunkt war er knapp fünf Jahre alt – ist einmal Zeuge gewesen, wie ihr weißer Sahib – ein höherer deutscher Offizier mit Adelstitel, der sich nach Ablauf seiner regulären Dienstzeit mit seiner Frau wie viele andere ebenfalls als Zuckerrohrpflanzer versuchte – sich erlaubt hatte, seine Mutter sexuell zu bedrängen. Er hatte sie in der Scheune beim Stillen ihres zweitältesten Sohnes, seines damals dreijährigen Bruders überrascht.

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