Читать книгу Der Pontifex. Eine Reflektion онлайн
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„Dass ihm das peinlich ist, glaube ich wiederum weniger“, widerspricht der Gastgeber und zieht indigniert die sorgfältig schwarzgefärbten und getrimmten Augenbrauen in die Höhe. „Ich befürchte eher das Gegenteil, mein Lieber. Ich argwöhne hingegen, er genießt den medialen Rummel um seine Person geradezu. Bescheidenheit scheint nicht zu den herausragenden Tugenden Seiner Heiligkeit zu gehören.
Würde er sonst jedem Pipi-Magazin ein Interview gewähren? Garniert mit ausgesprochenen ‚Starfotos’? Aber, wie gesagt, das ist nur meine bescheidene Meinung“, tönt Kurienkardinal di Logelli-Branca.
Gleich darauf tut ein Franzose aus der Picardie den Mund auf.
„Sie können ihn ja mal bei Gelegenheit selbst danach fragen, Exzellenz“, ertönt es ein wenig boshaft aus der Mitte des Raumes, wo sich das Gros der Enttäuschten um mehrere Tischchen mit leckeren Häppchen und edlen, mehr oder weniger hochprozentigen Getränken versammelt hat.
„Nur kein Neid, chers amis! Ohne Zweifel schaut der Bursche ganz gut aus und hätte nach meinem Empfinden zweifellos besser daran getan, Filmstar anstatt ausgerechnet Priester zu werden.“