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(Psalm 36)

Schwester Monique hat sich mittlerweile längst zurückgezogen, und zwar in ihr eigenes kleines, aber feines Appartement, das sie mit ihrer Nichte Angélique teilt. Ihr Geliebter hat wieder einmal durch nichts erkennen lassen, dass er heute Nacht (wie während der vergangenen Nächte auch) „ihre Gesellschaft wünscht“ …

Und sich ihm förmlich aufzudrängen ist ihre Sache nicht. Das hat die schöne Frau, die ihr ganzes Leben nur nach ihm, seinen Launen, Bedürfnissen und Gelüsten ausgerichtet hat, noch nie getan.

Es mag widersprüchlich erscheinen, aber es ist dennoch die Wahrheit: Trotz jahrzehntelanger häufiger und äußerst lustvoller und abwechslungsreicher Sexualpraktiken ist Monique im Grunde ihres Herzens eine demütige, treue, bescheidene und – ja, man kann sagen, eine keusche Geliebte gewesen und geblieben. Er hat sie geformt nach seinen Bedürfnissen und sie war eine gelehrige Schülerin, die nicht einmal im Traum daran denken würde, ihn jemals mit einem anderen Mann zu hintergehen.