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Nach gut einer Stunde legten wir wieder am Hafentor an, und es folgte ein kurzer feuchter Spaziergang ins benachbarte Portugiesenviertel.

Dieses kleine urige Viertel zwischen Michel, Baumwall und der Elbe verdankt seinen Namen portugiesischen Einwanderern, die in den 1960er-Jahren hier Quartier bezogen hatten. Als die Konjunktur im Schiffbau nachließ, verlagerten viele Bewohner ihren Tätigkeitsschwerpunkt aus dem Hafen hin zu gastronomischen Aktivitäten und bildeten so den Grundstein des heutigen Erscheinungsbildes. Die Restaurants, Cafés und Pastelarias vermitteln mediterrane Lebensfreude, man trifft sich auf der Straße. Nicht zuletzt die Mischung mit den vier skandinavischen Seemannskirchen sowie das um italienische und südamerikanische Restaurants erweiterte kulinarische Angebot runden das internationale bunte Bild des heutigen Portugiesenviertels ab.

Wir kehrten in einem der pittoresken, maritim dekorierten Lokale ein. Es wurde lecker gespeist, gelacht, getrunken, und der Abend verging wie im Flug. Schon lichteten sich die Reihen, und die ersten Kollegen verabschiedeten sich. Nach dem Essen drehten sich die Gespräche zunehmend um die Arbeit und die Firma. Bei einem Gang zur Toilette entdeckte ich am Tresen unseren Schiffsführer und den Decksmann. Beide sahen aus wie die typischen Seebären: wettergegerbte Gesichter, einer groß mit grauem Rauschebart und beeindruckendem Bauchumfang, der andere eher klein und drahtig. Beide mit einer Ausstrahlung, dass sie nichts aus der Ruhe bringen konnte. Sie hatten inzwischen das Rentenalter erreicht und den pulsierenden, lauten Hafen noch zu seiner Blüte in den Fünfziger-/Sechzigerjahren erlebt.

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