Читать книгу Meine große Freiheit. Wie ich das Glück im Hamburger Hafen fand онлайн
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Aus den betagten Boxen schepperten Shantyklassiker, jemand sang schon zu dieser frühen Stunde lauthals nach bestem Wissen den Text von Rolling Home mit. Es waren gut dreißig Personen an Bord, neben kühlem Bier stand Glühwein an der Bar hoch im Kurs. Die durchnässten Klamotten waren schnell vergessen, in einer Ecke auf der hölzernen Seitenbank türmten sich die abgelegten dicken Jacken.
Eine Stunde lang schaukelten und schunkelten wir durch den Hafen, der Schipper war dann und wann über die knackenden Lautsprecher zu vernehmen und nuschelte schwer verständlich etwas zu den Sehenswürdigkeiten: »Un dor vorn an Backbord *knack* seht ihr *knarz* mächtigsten Pott, *knack* Hamburger Hafen *knack* …«
Gar nicht so einfach, durch die komplett beschlagenen Scheiben irgendwas zu erkennen. Wie war das noch mit Backbord und Steuerbord? Egal. Zahlreiche Wassertropfen liefen in krummen Linien innen an der Scheibe hinunter, während von außen immer wieder Gischt und Regen der Schietwetterfront den Blick trübten. Aber um die schöne Aussicht ging es auf dieser Tour ja auch nicht.