Читать книгу Meine große Freiheit. Wie ich das Glück im Hamburger Hafen fand онлайн
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Damals konnten tatkräftige Arbeiter auch als ungelernte Kräfte gutes Geld verdienen. Frachtschiffe, zumeist Stückgutfrachter, hatten eine Liegezeit von gut zwei Wochen im Hafen. In dieser Zeit waren bis zu vierhundert Mann damit beschäftigt, die Ladung zu löschen, also die Ladeluken zu leeren. Säcke, Kisten, Fässer, Gebinde oder sperrige Güter – alles war so zusammengezurrt, dass immer ein oder zwei Mann anpacken und die Ladung hochhieven konnten. »Hiev op!«, klang es überall durch den Hafen. Es war ein Knochenjob. Der Container war noch nicht erfunden.
Bis in die 1980er-Jahre hörte man in Norddeutschland noch jeden Morgen im Radio die Aufrufe: »Heute ist wieder ein Schiff an Schuppen 50 angekommen. Gesucht werden dreihundert Schauerleute. Wer beim Entladen mithelfen möchte, melde sich bitte in der Admiralitätsstraße. Arbeitsschuhe und Handschuhe sind mitzubringen.« Die Schauerleute, das waren die mit dem »schaurigen« Job, die mussten anpacken können. Die Kaffeesäcke waren schließlich bis zu achtzig Kilogramm schwer.