Читать книгу Meine große Freiheit. Wie ich das Glück im Hamburger Hafen fand онлайн
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Wir schnackten eine Runde über unsere Schiffstour, über Hamburg und die Welt. Fiete zog irgendwann eine kleine knubbelige, durchsichtige Flasche selbst gebrannten Schnaps aus seiner Tasche und schenkte uns allen unter den wohlmeinenden Augen des Barmannes einen Kurzen ein. Prost. Es schien nicht so ungewöhnlich, dass man hier auch Selbstversorger war.
Ich schüttelte mich, das klare Getränk brannte im Hals. Hochprozentiges war nicht so mein Fall. Es half an diesem Abend jedoch, den Alltag auszublenden, die unglückliche Arbeitssituation zu vergessen und abzuschalten. Die beiden hatten viele spannende Geschichten aus dem Hafen zu erzählen. Auch bei der zweiten Runde sagte ich nicht Nein.
Die Kollegen im Nebenraum waren schnell vergessen, die Seebären und ich schipperten auf gleicher Wellenlänge. Die Themen wurden vielseitiger, die Geschichten bunter, und ich redete mich um Kopf und Kragen. Unter anderem erzählte ich den beiden auf die Frage, warum ich denn den ganzen Abend so »bedröppelt« gewirkt hätte, dass ich mit meinem Job nicht glücklich sei, aber leider auch nicht wüsste, was ich stattdessen machen sollte. Ich berichtete von meinem gerade erst abgeschlossenen Fernstudium Tourismus-Betriebswirtschaft und dass mir das konkrete Ziel vor Augen fehlte. Die beiden hörten aufmerksam zu. Ich bemerkte, dass sie sich zunickten.