Читать книгу Das Leben sein lassen. ... und zweitausend Kilometer mit dem Rad von Gotha nach Rom pilgern онлайн
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Es fährt sich ruhig und gemütlich auf dem Main-Saale-Radweg nach Schweinfurt. Er ist gut ausgeschildert. Ich habe mir vorgenommen, auf dem äußeren Ring der Stadt zu bleiben und das Zentrum auszulassen. Für Würzburg möchte ich mir etwas mehr Zeit nehmen. Es ist unmöglich, jede interessante Stadt am Pilgerweg näher zu erforschen, das habe ich schon bei der Vorbereitung meiner Reise feststellen müssen. Deshalb begnüge ich mich jetzt mit Eindrücken von Schweinfurt, von den Menschen und dem Verkehr. Alles das macht eine Stadt lebendig, verleiht ihr Charme oder lässt sie hektisch erscheinen. Ich versuche, die Momente aufzunehmen, die mich in Schweinfurt berühren und da ist vieles: der fließende Verkehr, die rastlosen Menschen, die über die Straßen und Plätze eilen, zielgerichtet und erfolgsorientiert, nicht nach links oder rechts schauend, und da bin ich, mittendrin auf einem großen Parkplatz im Einkaufszentrum. Ringsum begrüßen mich Geschäfte und Märkte mit vertrauten Namen.
„Bist du nicht auch erfolgsorientiert? Was ist dir denn wichtiger, der Weg oder das Ziel? Nicht Rom, das liegt in weiter Ferne, nein, dein Tagesziel. Vergisst du in deiner Orientiertheit auf das Ziel nicht auch, den Weg wahrzunehmen mit seinen Besonderheiten? Achtest du auf die Stimmung des Wegs, auf seine Energie? Spürst du sie als Tourist, als Weltenbummler oder als Pilger?“