Читать книгу Kaltfront. Psychothriller онлайн
39 страница из 86
Wir lachten über alles. Über unsere ungesunden Essensgewohnheiten und dass keiner von uns imstande war, in unserer Luxusküche etwas Vernünftiges zu kochen. Über zerbrochene Gläser und in der Waschmaschine verfärbte Wäschestücke. Über jede neue Stellung, die wir im Bett ausprobierten. Und sogar als wir bemerkten, dass sich Thomas mit seinen inzwischen fünfzehn Jahren offenbar ebenfalls in Roswitha verknallt hatte, fanden wir das nur unglaublich amüsant. (Diese hilflose Verliebtheit war übrigens neben der kicksenden Stimme und der unreinen Haut das einzige Zeichen seiner beginnenden Pubertät, die Wachstumshormone hingegen streikten nach wie vor.)
Es war fast rührend, als er einmal verträumt zu uns sagte: „Ihr seid vollgeil.“ Und sich nach kurzem Nachdenken verbesserte: „Wir sind vollgeil!“ Und gleich darauf verlegen: „Ich meine, unser Leben und so.“
Doch ein anderes Mal beobachteten wir ihn, wie er sich ins Badezimmer schlich, von einem Haufen Schmutzwäsche einen von Roswithas Slips klaute, verzückt an ihm schnüffelte, ihn an sein pickeliges Gesicht drückte und dann schnell damit in sein Zimmer verschwand.