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2. Kapitel
Matthias war nicht zur Arbeit gegangen, er hatte angerufen und sich bei der Sekretärin krankgemeldet. Ängstlich fieberte er der Tagesschau am Mittag entgegen, kratzte sich nervös das Kinn mit dem Bartschatten. Für eine Meldung war vermutlich seit dem Unfall zu wenig Zeit verstrichen, und tatsächlich: Der Nachrichtensprecher erwähnte das Ereignis mit keiner Silbe. Nicht dass Matthias dies wesentlich beruhigt hätte, denn es war ja ohnehin bloß eine Frage der Zeit, bis die Medien darüber berichten würden.
Zuerst erwog er, das Geld in einem Schließfach zu deponieren, aber nach reiflicher Überlegung scheute er sich doch davor, mit dieser horrenden Summe das Haus wieder zu verlassen und unterwegs oder am Bahnhof, wo es Überwachungskameras gab, gesehen oder gar gefilmt zu werden.
Nachdem er die sechzig Geldbündel im Wäscheschrank versteckt hatte, ging er unter die Dusche.
Seinem Kater rückte er mit Unmengen von Kaffee und Mineralwasser zu Leibe. Danach verließ er die Wohnung, um Einkäufe zu machen und die Sporttasche, die er in einen grauen Abfallsack gesteckt hatte, zu entsorgen.