Читать книгу Kunstmord. Kappes 11. Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1930) онлайн
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«Die gefällt dir, was? Aber sieh dich vor – ihr Verlobter kann wirklich ein rasender Stier sein, nach allem, was man so hört.»
«Mir gefällt das, was ich auf der Leinwand sehe. Und soweit ich erkennen kann, hast du dort keinen Verlobten gemalt.»
«Du hast ja Humor», feixte Alfons. «Auch wenn du das bisher gut versteckt hast!»
Victor verzog das Gesicht. Er hatte es nicht spaßig gemeint.
Aus Kappes Vorsatz, Klara zum Umzugsthema zu befragen, wurde nichts. Erst hatte er es vollkommen vergessen. Als es ihm im Bureau erneut eingefallen war, hatte er sich einen Notizzettel gemacht. Doch abends fand er keine ruhige Minute. Die Kinder waren ungewöhnlich laut und quengelig.
«Die brüten bestimmt etwas aus», seufzte Klara.
«Hoffentlich nichts Ernstes!» Kappe hatte am Tag zuvor gehört, dass ein Nachbarskind an Diphtherie erkrankt war, und seither waren seine heimlichen Ängste wiederauferstanden. Als er damals zur Volksschule ging, war sein Klassenkamerad Oskar an Kehlkopfdiphtherie gestorben. Ihm war die Luftröhre zugeschwollen, bis er keine Luft mehr bekam. Die Vorstellung, einem seiner Kinder könnte dieses grauenhafte Schicksal widerfahren und er könnte rein gar nichts dagegen unternehmen, schnürte Kappe fast die Kehle zu.