Читать книгу Kunstmord. Kappes 11. Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1930) онлайн
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Hartmut war das genaue Gegenteil von Karl-Heinz. Bereits als Säugling war er still und vergnügt gewesen. Man konnte ihn schon mit den einfachsten Dingen glücklich machen. Als Kleinkind hatte er stundenlang mit Klaras Töpfen gespielt, ohne dessen überdrüssig zu werden.
Doch dass Hartmut so pflegeleicht war, wog das Genöle von Karl-Heinz nicht auf. Oft genug war Kappe heilfroh, der Tyrannei des Kleinen entrinnen zu können, indem er ins Bureau flüchtete. Klara hatte diese Chance nicht und wurde mit der Zeit immer unleidlicher. Und nun war ihr dieser ganze Zirkus offenbar auch aufs Gehirn geschlagen. Kappe konnte sich ihre Verstimmung und die geistige Abwesenheit zumindest nicht anderes erklären, denn es hatte in ihrem Leben ja ansonsten keine Veränderung gegeben.
Wenn er doch nur die Gedanken abstellen könnte! Kappe versuchte, an etwas anderes zu denken. An etwas Schönes. Er wollte sich einen Spaziergang am Meer vorstellen, doch so ganz wollte ihm das nicht gelingen, denn er war noch nie am Meer gewesen. Als Kind war er mit seinem Vater im Fischerboot oft auf dem Scharmützelsee gefahren, aber das konnte man bestimmt nicht vergleichen.