Читать книгу Kunstmord. Kappes 11. Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1930) онлайн
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Auch heute hatte er das Gefühl, immer wacher zu werden, denn zu viel ging ihm durch den Kopf. Klara schien in letzter Zeit mit ihren Gedanken ständig woanders zu sein. Sie war überhaupt nicht mehr bei der Sache. Neulich hatte sie ihm sogar einen falschen Knopf ans Hemd genäht und es nicht einmal gemerkt. Der Kaffee war alle, weil sie vergessen hatte, neuen zu kaufen.
Kappe seufzte leise. Das dritte Kind war ganz offensichtlich zu viel gewesen. Der kleine Karl-Heinz war ein sehr fordernder Junge und saugte offenbar die letzte Kraft aus ihr heraus. Schon Gretchen war nicht einfach mit ihrem ausgeprägten Dickkopf, den sie wohl von ihrer Patentante und Namensvetterin Margarete Klump übernommen hatte, doch Karlchen konnte man praktisch gar nichts recht machen. Schon als ganz kleiner Wicht hatte er Nachbarn und Freunde zum Lachen gebracht, weil er oft unglaublich missmutig in die Weltgeschichte schaute. Kappe fragte sich bis heute, wie es sein konnte, dass schon ein Baby den Widerwillen gegen die Welt so deutlich mit seiner Mimik zum Ausdruck brachte. Ganz abgesehen davon, dass er auch viel schrie.