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Alikas Eltern hatten sich sehr geliebt, und sie liebten ihre aus dem Eis Wiedergeborene. Aber ihr Vater war, nachdem er die Lawine besiegt hatte, nicht mehr der Gleiche, nicht mehr der starke, durch nichts zu erschütternde Mann. Die Lawine hatte ihm die angeborene Zuversicht genommen, daß nichts Schlimmes geschehen könne, wenn er nur aufrecht und geduldig sein Ziel verfolgte und kämpfte. Das Schicksal hatte ihm gezeigt, wie verletzlich, wie gefährdet ein Mensch ist, der liebt. Die Narbe auf ihrer Stirn erinnerte Alika immer daran. Das Eis hatte ihr Gesicht und ihr Leben geteilt, ein Leben genommen und ein zweites geschenkt. Ihres und das ihres Vaters.

Levi war drei Wochen alt, als Guram unruhig wurde. Über Alika klagte, mit ihr über Igor, den vorbestraften Koch, stritt, über Levis Vater, den brutalen und rücksichtslosen Russen, das Restaurant mit den Tischen aus alten Türen und den unübersichtlich bunten Gästen. Und über ihre zweite Heimat Berlin, diese krause Stadt, die Stadt ohne Berge, ohne georgischen Mutterboden, ohne eine ihm verständliche Seele.

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