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V

Rusudans Züge waren zu ernst für ihr Alter. Tanja saß zusammen mit Oskar am Eßtisch der georgischen Familie jenes Bodyguards, der verdächtigt wurde, Komplize beim Attentat auf Guram gewesen zu sein. Ihnen gegenüber hatte Rusudan, eine junge Frau, fast noch ein Mädchen, ihre schmalen Hände auf dem Tisch abgelegt. Hinter ihr stand ihre Mutter. »Seit wann seid Ihr denn in Berlin?«, fragte Tanja.

»Ich bin vor zwei Jahren gekommen.«

»Du allein? Wie alt bist Du denn?«

»Achtzehn.«

»Du warst mit sechzehn allein in Berlin?«

»Für ein Musikstipendium.« Rusudan lächelte Tanja an. »Meine Familie hatte erst keine Visa bekommen.«

Deshalb also der schwarzglänzende Flügel, der Mittelpunkt des Zimmers. Die Familie lebte zu fünft, außer dem Mädchen und seiner Mutter gab es noch einen bettlägerigen Großvater und zwei kleine Brüder, auf drei Zimmern in der Charlottenburger Zillestraße. Die Wohnung war überladen mit plüschigen Stoffen, schweren, dunklen Vorhängen und sehr vielen Sitzgelegenheiten. Am allenfalls mittelgroßen Eßtisch zählte Oskar zwölf Stühle. »Schöner Flügel«, sagte er.

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