Читать книгу Mörderisches Spiel in Leipzig. Ein historischer Krimi онлайн
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Mit Schwung öffnete er die Tür zum Kaffeehaus und schaute sich im Gastraum um. Beinahe alle Plätze waren besetzt – ältere Damen, Gigolos mit ihren Eroberungen und natürlich Darsteller, Bühnenbauer, Maskenbildner und so weiter vom Alten Theater. Allein Walter Zeitlitz weilte nicht unter den Gästen. Kutscher überlegte, ob der Dramaturg wegen seiner Verspätung bereits wieder gegangen war.
»Warten Sie schon lange? Ich wurde im Theater aufgehalten.«
Kutscher drehte sich herum. Zeitlitz stand in der Tür. In der Hand hielt er eine goldene Taschenuhr. Er steckte den Chronometer zurück in seine Tasche, die Weste schlotterte an dem hageren Mann.
»Das macht mir keinerlei Umstände.« Kutscher suchte nach Worten, die seine eigene Verspätung nicht verrieten. »Ich war noch dabei, mir einen günstigen Platz zu suchen.«
»Lassen Sie uns nach hinten ins Separee gehen! Da haben wir unsere Ruhe.« Zeitlitz schritt durch den Gastraum und hatte einen regelrechten Hindernisparcours zu bewältigen. Ein Händeschütteln hier, ein flüchtiger Gruß dort. Eine Schauspielerin umarmte ihn gar überschwänglich.