Читать книгу Fallsucht. Der andere Berlinkrimi онлайн
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»Das meine ich nicht. Ihre Augen, haben Sie das gesehen? Er hat sie erstochen und ihr danach die Augen geschlossen.«
»Also doch ihr Mann?«
»Kollege Schuman glaubt, er wäre es gewesen.«
»Er hat ein Alibi, noch dazu in Amerika.«
»Schuman denkt, er hätte einen Killer engagiert.«
»Und den schickt er los und sagt ihm, hinterher schließt Du die Augen? So ein Schwachsinn.« Tanja stand auf. »Das kenne ich von früher. Wenn der Lieblingsverdächtige ein Alibi hat, dann war es ein Auftragsmörder, die Uhren gingen falsch, die Weltverschwörung schlägt zu oder sonstwas. Und solange man auf die Sackgasse starrt, in die man sich immer tiefer eingräbt, schneien die Spuren des wirklichen Täters zu.«
Jakob schwieg.
Tanja ging in der Hütte auf und ab und wirbelte den Staub auf.
Jakob hustete und schwieg.
Sie setzte sich wieder.
Er sah ihr in die Augen. Mittenhinein und schwieg.
Tanja bemühte sich zurückzusehen, dieses komische Vorbild anzusehen. Seine verwuschelten Haare, die großen Hände, die großen Augen. Die sehr tiefen, sehr großen Augen. Sie schnappte nach Luft, hielt sich an der Reling fest und zog sich aus dem Sog. Die harmlose Brille war Tarnung.