Читать книгу Fallsucht. Der andere Berlinkrimi онлайн
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»Wir sollten ihn uns ansehen, den feinen Pinkel«, sagte sie.
Jakob nickte. »Am besten bei ihm zuhause. Ich will wissen, wie sie gelebt hat.« Er stand langsam auf. »Lassen Sie uns das hier zusammenräumen und hinfahren, wir können frische Luft gebrauchen.«
»Müssen wir uns nicht ankündigen?«
»Ein bißchen Überraschung muß sein, sogar in Schlachtensee.«
Jakob ließ Tanja am Haus vorbeifahren, in die zweite Nebenstraße rechts einbiegen und dann die erste links nehmen. Sie wendete am Ende und parkte zwischen zwei Laternenpfählen. Hunde bellten, ein Gärtner sah auf. Sie stiegen aus.
»Warum parken wir so weit weg?«, fragte Tanja.
»Ihr Wagen stand hier. Ihr Mann hat ihn als vermißt gemeldet, ihn dann beim Joggen entdeckt. Das ist seine Strecke, immer samstags.«
»Am Dienstag wird seine ermordete Frau entdeckt und am Samstag geht er joggen?«
»Offenbar ein disziplinierter Mann.«
»Und ihre Schlüssel, wo waren die?«
»Ordentlich zuhause in der Schlüsselschale, sagt er.«
Sie bogen in die Straße ein. Ein weißer Neubau, Fenster und Türen wie Schießscharten. Knarzige Kiefern besetzten das Grundstück und blickten verächtlich auf das Haus herab, das man ihnen vor die Füße gelegt hatte und dessen schneeweiße Wände sie langmütig mit einer grünen Patina in den Alltag zogen. Eine dürre Hecke markierte zusammen mit einem verrosteten schmiedeeisernen Zaun die Grundstücksgrenze. Tanja drückte auf die Klingel am Tor unter dem Namen Krüger. Sie waren weithin sichtbar, trotzdem fragte eine Männerstimme: »Ja bitte?«