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»Mein Kopf braucht neuerdings etwas länger für Entscheidungen.«

»Vergessen Sie nicht, es ist auch eine Chance für Sie, es allen zu beweisen.«

»Habe ich das nötig?«

»Das wissen Sie selbst am besten. Ich gebe Ihnen bis übermorgen, in Anbetracht Ihrer verfallenen Situation, danach ist ein anderer Kollege dran, vom Raub, würde ich sagen, die haben zur Zeit leichte Überkapazitäten.«

Dr. Johanna von Bredow war eine wirklich große Frau. Geneigt waren der schmale Rücken und ihr Kopf, was kleinere Artgenossen als sympathische Defensive deuteten, tatsächlich aber nur anzeigte, wie unvollständig sie sich ohne ihr Cello im Arm fühlte.

Das Hochaufgeschossene lag in der Familie, auch Hannas fünf ältere Schwestern eroberten die Welt aus lichter Höhe. Nach einer Pause von neun Jahren hatte die Mutter sie geboren und darauf bestanden, jede ihrer weiblichen Orgelpfeifen sei ein Wunschkind.

Einen Vater hatten all die Langen nie gesehen. Hannas Mutter war mit einem meist in familiären Ländereien in Übersee abwesenden Familienvorstand aufgewachsen und hatte wenig vermißt. So suchte sie einen gutdotierten Beruf mit Freiraum, wurde Professorin an der FU und füllte als Beamtin mit beachtlichen Bezügen gelassen ihr Leben mit einer Mädchenstimme nach der anderen.

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