Читать книгу Mörderisches Bamberg. Ein Franken-Krimi онлайн
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Nach fünf Minuten bereute Kommissar Schmuck seine Frage. Giuseppe Bertone war in einen wahren Rederausch verfallen. Schmuck verstand zwar kein Wort, konnte aber schon an der Gestik und an Bertones Stimmlage erkennen, dass der Fahrer seinen ermordeten Bischof verehrt hatte und nun auf das Höchste lobte. Bald liefen dem Mann Tränen der Trauer über sein bärtiges Gesicht, wenn er über Papà Eposito sprach.
Schmuck wechselte mit Bellini einen langen Blick und zuckte dann leicht mit den Schultern. Bei allem Respekt vor dem Verlust Bertones durfte er noch nicht lockerlassen: „Wann ist er denn genau mit seinem Bischof von Rom nach Bamberg aufgebrochen?“
Bellini räusperte sich und wieder ging ein italienischer Wortschwall zwischen dem Fahrer und Bellini hin und her.
„In der Nacht vom 17. auf 18. August, sagt Bertone. Aber fast hätte Reise nicht geklappt.“
„Und warum nicht?“
„Ah, das ist eine Geschichte: wegen der Mercedes-Limousine. Papst Franziskus mag nicht, wenn Kleriker aus dem Vatikan mit Autos reisen, die … lussuoso, wie sagt man – viel Luxus haben. Franziskus mag Limousinen nicht, er mag die kleinen Wagen, dabei haben die letzten beiden papa vor Franziskus noch viele eingekauft: Mercedes und so … Weißt du, Schmuck, dass es mehr als 60 Papamobile im Vatikan gibt? Sagt man so.“ Bellini zeigte das begeisterte Gesicht eines wahren italienischen Autoliebhabers. „Aber Franziskus benutzt sie nicht. Er will direkte Kontakt mit den Menschen haben. Und wenn er doch mal eine Pkw nimmt, dann nimmt er eine Ford Focus – usato, gebraucht! Stell dir das vor, Schmuck! Im Vatikan gibt es eine oceano von Wagen. Alte und neue. Und dazu der Museo delle Carozze im Lateranpalast. In dem Museum gibt es Schätze: Oldtimer aus den 1920er Jahre. Von Fiat, Bianchi, Graham-Paige, Itala, Citroën – meraviglioso! Andere sind in der Tiefgarage des papa weggesperrt – für alle andere tabù…“ Der italienische Kollege gestikulierte leidenschaftlich.