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Noch vor der Morgendämmerung brach Leo auf. Als sie an der Wohnung im zweiten Stock vorbeikam, meldete sich die Bulldogge mit einem kurzen Bellen. Hoffentlich weckte das Viech nicht das ganze Haus auf.

Draußen war alles ruhig. Durch den Dunstschleier der Stadt sah der Himmel aus wie ein gigantischer Saphir, den jemand leicht angehaucht hatte. Leo zog ihren Schal enger. Es war so kalt, dass ihr Atem weiß in der Luft stand.

Das Fahrrad wartete wie ein treuer Gaul in seinem Stall unter der Feuertreppe. Leo schnürte die Gepäcktaschen fest und zog die Plastiktüte vom Sattel. Aus dem Haus erklang leise und fragend der dünne Jammerlaut eines Babys. Das Weinen steigerte sich zu einem empörten Schreien, als niemand reagierte. In einem Fenster im ersten Stock ging schließlich das Licht an und der Umriss einer jungen Frau erschien. Das Baby verstummte.

Leo schob ihr Rad durch den Torbogen zur Linde. Der Lieferwagen parkte auf der anderen Straßenseite. Sie tätschelte den |56|Lindenstamm und flüsterte dem Baum ein paar aufmunternde Worte zu.

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