Читать книгу Die heimliche Geliebte. Ein Wilhelm-Busch-Krimi онлайн
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Der Wald lichtete sich, die Straße führte wieder ins Freie und auf einmal wusste Leo die Antwort.
Bis zum Waldrand parkten Autos, Stoßstange an Stoßstange. Vom Ortseingang Wiedensahls an war die Straße gesperrt. Noch immer wendeten Fahrzeuge und suchten Fahrer vergeblich nach Parkplätzen. Sie rumpelten über Feldwege und stießen hoffnungsvoll bis zur Absperrung vor, bis sie einsehen mussten, dass es keinen Sinn hatte. Dann machten sie kehrt, um sich auf einem anderen Weg anzupirschen. Leos Blick blieb an einer großen Plakatwand hängen:
|59|Willkommen zum Martini-Markt in Wiedensahl!
Menschenmassen schoben sich die mit Buden, Zelten und Verkaufsständen aller Art gesäumte Dorfstraße entlang. Leo stand da wie angewurzelt und hielt sich an der Lenkstange fest. Die Buchstaben auf der Notiz. Ma. Martini-Markt, ganz klar. Ein Dorffest, ein Bauernmarkt.
Und dafür hatte sie sich vier Stunden lang abgestrampelt? Das konnte doch nur ein Witz sein. Was hätte ihr Onkel auf einem ländlichen Marktfest gewollt? Leo dachte an den vermutlichen Treffpunkt, der ihm übermittelt worden war, die Backstube. Wie sollte sie in diesem Getümmel jemanden finden, von dem sie überhaupt nichts wusste, nicht einmal, wie er aussah? Wenn es diesen Jemand überhaupt gab. Es bestand ja immer noch die Möglichkeit, dass in dieser Backstube Punkt fünfzehn Uhr eine harmlose Veranstaltung begann, eine Festrede, eine Eröffnung von irgendwas.