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Vor Leo tauchte der Mittellandkanal auf. Von der Brücke aus sah sie den Wald, auf dessen anderer Seite Wiedensahl liegen sollte. Jede Müdigkeit war wie weggeblasen, als sie weiterfuhr. Nach ein paar hundert Metern nutzte sie einen Waldweg, um sich kurz in die Büsche zu schlagen. Als sie wieder aufsteigen wollte, fiel ihr Blick auf eine Vogelfeder im Farnkraut. Blauschwarz blitzte sie zwischen den verwelkten Farnwedeln hervor, in der Mitte hatte sie einen weißen Streifen. Leo hob sie auf. Ein Glücksbringer konnte nicht schaden, denn je näher sie ihrem Ziel kam, desto mulmiger wurde ihr.

Vielleicht hatte Jablonsky den Kurier für irgendeinen Verbrecher gespielt. Vielleicht hatte Onkel Ludwig wirklich mit Leuten zu tun gehabt, die sie lieber nicht kennenlernen wollte. Sie verwünschte Sandved, weil er ihr diese Gedanken in den Kopf gesetzt hatte.

Plötzlich stutzte sie. Etwas hatte sich verändert. Vor dem Wald war die Straße fast verlassen gewesen, hier und da mal ein Radfahrer, ein Auto oder ein Traktor, der zu den Feldern fuhr. Ihre Seite der Fahrbahn war immer noch leer. Aber in Gegenrichtung kam eine ganze Autoschlange auf sie zu. Es sah merkwürdig aus, wie eine Massenflucht. Wenn die alle aus Wiedensahl kamen, was war dann da los?

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