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»Du bist betrunken, Tiberius!«

»Ja, ich bin betrunken, ich habe vor, noch mehr zu trinken. Wenn ich darüber nachdenke, ist es nur im Trunk zu ertragen.«

»Warum dienst du ihm dann?«

»Natürlich müssen unsere Grenzen geschützt werden. Und ich mag das Leben als Feldherr, fern von den Intrigen in Rom. Ich will die Völker nicht ausrotten, ich will sie durch die Vorzüge römischer Kultur an uns binden. Schau dir doch diese Dörfer hier an. Wer einmal eine römische Stadt gesehen, wer ohne Hunger und ohne zu frieren über den Winter kam, der wird sich nicht nach den tristen, kalten, schmutzigen Hütten zurücksehnen. Das ist meine Richtung, so kann ich Rom dienen, das Reich vergrößern, Freunde und Bundesgenossen zählen allemal mehr als Feinde. Erschlägst du hundert von ihnen, wachsen tausend nach. Das gilt in der Außen- wie in der Innenpolitik. Ich diene Rom, nicht Augustus. Ich diene der Res Publica, nicht dem Principat. Und das solltest du auch tun!«

Der Republik. Ich sprang auf, der Wein und die Worte rauschten in meinen Ohren. »Tiberius! Das ist Verrat! Willst du wieder Bürgerkrieg?« Ich war nahe daran, mein Schwert zu ziehen.

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