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Tiberius übernahm sein Kommando. Und wieder, im Gegensatz zu Drusus, agierte er mehr mit Verträgen als mit Schwertern. Erfolgreich, wenige unserer Männer ließen ihr Leben, und in der Provinz entstanden Straßen, Lager, Städte. Die Einheimischen begannen, sich an das neue Leben zu gewöhnen. Tiberius schrieb Briefe, berichtete mir von den Fortschritten, doch war er vorsichtig, nicht zu viel durfte man in der Korrespondenz verraten. Ich wurde nach Africa geschickt, ein heißes Land, ich mag es nicht. Ich beneidete Tiberius um sein Kommando im hohen Norden, in den wilden Wäldern, dem grünen, wasserreichen Land.

Dann Syrien. Auch dort war es heiß, trocken, gelb die Vegetation. Doch die Städte waren schön, alte Kultur, jeglicher Luxus vorhanden. Ich war fauler geworden mit den Jahren, runder, ohnehin nicht groß gewachsen, sah ich dick aus. Sagte Marcella. Sie liebte das Leben in Syrien, ging voll in der Gesellschaft auf, klatschte mit den Weibern der örtlichen Würdenträger. Ich verhandelte mit ihren Männern, allesamt korrupt. Wer Handel treiben wollte, musste sich das erkaufen, tat er es nicht, sanken seine Schiffe, wurden seine Karawanen überfallen, seine Güter gestohlen, Sklaven und Tiere ermordet. Wer einen Posten im örtlichen Magistrat bekleiden wollte, zahlte, und war er im Amt, ließ er sich bezahlen. Ich räumte auf mit der Korruption, setzte die örtlichen Magistrate ab und neue ein, übernahm viele Prozesse selbst, obwohl dies eigentlich in die Zuständigkeit der Provinzbeamten fiel. Ich konfiszierte unrechtmäßig erworbenes Vermögen, war gnädig gegen solche, die sich gegen Willkür gewehrt hatten. Langsam setzte sich das Rechtsempfinden wieder durch. Sehr langsam. Aber der Princeps war zufrieden mit mir, viel Geld floss in die Kassen Roms.

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