Читать книгу Allmächd, scho widder a Mord!. Zwölf Kriminalgeschichten aus Ober-, Mittel- und Unterfranken онлайн
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„Ignads, bisd nu wach?“, wollte Iris Siebenstiel wissen.
„Na, du schbrichsd grod midn Hailichn Geisd.“
„Ignadz, es dud mer leid, dassi di scho widder schdörn muss, abber mier ham scho widder a Dode. Desmol am Burchberg. A Siemens-Mänädscher had sei Fraa derschdochn.“
„Iech kumm“, knurrte der Kommissar ins Telefon, nachdem er sich die genaue Adresse notiert hatte.
Die Ermittlungen vor Ort ergaben sehr schnell, dass Professor Dr. Ottokar Hochleder, Topmanager des Siemens Sektors Energy, auf einem LSD-Trip war und vor den versammelten Silvestergästen seine Frau mit einem Brotmesser erstochen hatte. „Jack the Ripper war ein Heiliger! Alle Weiber gehören geschlachtet!“, rief er, bevor er sich auf seine Frau stürzte.
„Als seine Frau auf ihn zuging und ihn aufforderte: ‚Otti mach keinen Blödsinn, gib mir sofort das Messer!‘, stach er ihr wie ein Berserker die Klinge bis zum Griff in die Brust“, berichtete die Augenzeugin Kerstin Baumgartl, Professor Hochleders Sekretärin. „Ich denke mein Chef war dienstlich völlig überlastet. Seit Monaten übt der Vorstand Druck auf ihn aus. Sparen, sparen, sparen soll er und dabei ein Nettoergebnis von zwölf Prozent erzielen. Ich frage Sie, wie soll das denn gehen? Es würde mich nicht wundern, wenn mein Chef kurz vor einem Burn-Out stand. Liest man doch so oft, heutzutage. Kein Wunder, dass er offensichtlich zu Rauschgift griff, um seine Probleme für einen kurzen Moment hinter sich zu lassen. Also diese neue Führungsriege bei Siemens ist auch nicht das Gelbe vom Ei, sage ich Ihnen. Haben von Tuten und Blasen keine Ahnung. Schauen Sie sich doch diesen Österreicher an! Dieses Fremdgewächs! Und erst den schönen Aufsichtsratsvorsitzenden. Hat selbst genug Dreck am Stecken.“