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»Vielen Dank«, sagte er, »aber ich besitze ein Büro.«
»Natürlich«, sagte Valeska verständnisvoll und reichte ihm das Dossier, eine adrette Pappmappe mit CD-Fach, fest eingeklemmten Schlüsseln und allen möglichen Papieren drin. »Das ist selbstverständlich nur ein Vorschlag. Sie können auch später noch darauf zurückkommen.«
»Danke«, sagte Richard.
Valeska lächelte, so professionell, dass es richtig sympathisch wirkte. »Bis bald«, sagte sie.
Richard versuchte, all die Perfektion abzuschütteln, indem er die Mappe unverzüglich ins Vladi trug. Das Vladi Rockstock war eine Kneipe, die wie er aus alten Zeiten übrig geblieben war, eine abgefuckte alte Spelunke in einem abgefuckten alten Haus, das aber einst recht schmuck und bürgerlich ausgesehen hatte, mit einem geschwungenen Treppenhaus mitten in der verrußten Gaststube und einem zugewucherten Hof, in dem man neben einem Graffito von Led Zeppelin an der Mauer Frühstück aus hartgekochten Eiern und Aldi-Croissants zu sich nehmen konnte. Um diese Zeit war nicht viel los. Die Bedienung war mindestens zwanzig Jahre jünger als Richard. Er setzte sich in den Hof, auf einen Stuhl, der in einem riesigen taufeuchten Grasbüschel stand, und bestellte einen chat noir, das war grauenvoller französischer Kaffee mit einer Kanne heißer Milch dabei.