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Was hatte in Gunter Steenbergens Leben gefehlt?
Richard erhob sich und beschloss, es herauszufinden.
Steenbergen hatte eine Tochter gezeugt, als er achtzehn war, mit neunzehn hatte er geheiratet und mit zweiundzwanzig wurde er geschieden. Im März war er siebenundvierzig geworden. Richard wälzte diese Daten in seinem Kopf, während er sein Fahrrad in die Stadtbahn schob. Steenbergens Haus, das Richard besichtigen wollte, lag im Kölner Süden, in Bayenthal, das war ein Stück, und da es regnete, nahm er die Fahrt in der überfüllten Bahn auf sich. Eine junge Mutter mit nassem Kinderwagen musterte missbilligend sein sperriges Rad, er schob es, so gut es ging, aus der Reichweite ihres Sohnes. Kevin, lass dat Rad von dem Mann. Diese Worte waren allein an Richard gerichtet und sagten eigentlich: Was willst du, Öko-Opa, mit deinem blöden Fahrrad in unserer Bahn, deine Zeit ist vorbei, kannst du nicht endlich Auto fahren wie die anderen und hier Platz machen für Leute, die ihn ehrlich brauchen. Richard seinerseits fand Kevin zu alt für den Kinderwagen, wenn Mama auf den Wagen und den unhandlichen Regenschutz verzichtete und Kevin laufen ließe, wäre es weit weniger eng hier und Kevin vielleicht auch nicht so dick, Mama gib misch de Flasch. Nä Kevin, dat heißt nit, gib misch de Flasch. Dat heißt, gib misch de Flasch BITTE.